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Beitrag  Julio Goncalves da Silva Di Apr 20, 2010 3:01 pm

Kampf der Egomanen

Schlechte Laune ist zum Programm beim HSV geworden: Schlappe Ergebnisse in der Liga und ein Trainer, der Führungsstärke mit Halsstarrigkeit verwechselt, provozieren einen Hauskrach nach dem andern. Bruno Labbadia soll den Sündenbock abgeben - doch der Coach ist längst nicht allein schuld.

Am Freitagabend lief im Multiplexkino in Hamburg "Kampf der Titanen". Bei der gegenwärtigen Krise, die der Hamburger SV durchläuft, erscheint es verständlich, dass sich einige Spieler mit Torhüter Frank Rost an der Spitze das einmal auf der Leinwand anschauen wollten.

Da Trainer Bruno Labbadia diesen unangemeldeten Kinobesuch jedoch weniger als Fortbildungsmaßnahme sondern vielmehr als Disziplinlosigkeit interpretierte, hat der Bundesligist den nächsten Hauskrach. Der HSV im Frühjahr 2010 - ein Ensemble ohne Zusammenhalt, eine Ansammlung von Egoisten, eine Mannschaft ohne Seele. Und Labbadia gibt den perfekten Sündenbock dafür ab. Ist der Trainer aber wirklich an allem allein schuld?

Der Hamburger SV hat das drittteuerste Personal der Liga, ein Kader gespickt mit Edelkickern: Ruud van Nistelrooy, Zé Roberto, Mladen Petric, Eljero Elia, Marcell Jansen - eine solche Mannschaft muss die natürliche Anforderung an sich selbst erheben, um den Titel mitzuspielen. Insofern ist die vielkritisierte hohe Anspruchshaltung von Verein und Publikum logisch. Der HSV hat eine Spitzenmannschaft zu sein, alles andere wäre verfehltes hanseatisches Understatement. Der derzeit siebte Platz ist eine glatte Enttäuschung, ein 0:0 gegen Hannover, ein 0:1 gegen Mainz sind indiskutable Ergebnisse für Heimspiele.

Profis machen sich zum Absprung bereit

Dazu gibt der Verein in der Außendarstellung ein desolates Bild ab. Jeder Profi scheint in dieser Saison schon einmal seiner Unzufriedenheit über Trainer und Verein öffentlich Luft gemacht zu haben. Elia, Trochowski, Rost - jeder darf mal ran. Die Hamburger Fußballjournalisten können zuweilen gar nicht so schnell mitschreiben, wie ein Profi mit Kritik an die Öffentlichkeit gegangen ist. Schlechte Laune ist zum Programm des Clubs geworden.

Zahlreiche Leistungsträger haben über die gesamte Saison hinweg mit Verletzungen zu kämpfen, Streitereien bestimmen den Alltag. Torwart Frank Rost hat nach dem Streit über den Kinoausflug der Profis seine Tätigkeit im Mannschaftsrat hingeschmissen - selbstverständlich ohne die übrigen Mitglieder des Gremiums über diesen Schritt im Vorfeld zu informieren.

Die Profis haben längst Fliehkräfte entwickelt, Jerome Boateng ist schon Richtung England weg, Elias Zukunft beim HSV erscheint ungewiss, auch Stürmer Paolo Guererro, der in der Rückrunde vornehmlich abseits des Platzes für Schlagzeilen gesorgt hat, ist ein Wackelkandidat für die kommende Saison.

Akribie und Verbissenheit vermischen sich

Im Zentrum aller Disharmonien steht der Trainer. Bruno Labbadia scheint Führungsstärke mit Halsstarrigkeit zu verwechseln. Er geht auf Konfrontationskurs zu seinen Spielern, wo Vermittlung angebracht wäre. Er wirkt gekränkt, wo Geschmeidigkeit gefragt ist. Akribie und Verbissenheit vermischen sich bei ihm zu einer unglücklichen Melange. Sein Training ist bei den Profis zudem umstritten. Er stelle Spieler auf, die noch nicht ganz fit sind, lässt ein Teil des Teams die Öffentlichkeit wissen. Er vergrätzt vermeintliche Führungsspieler, indem er sie vorzeitig auswechselt.

Labbadia steht wie vor einem Jahr bei Bayer Leverkusen wieder mehr oder weniger allein gegen alle da. Und das genau ist das Problem.

Der Trainer hat in Hamburg von Anfang an nicht den Rückhalt gehabt, um einen konfrontativ geprägten Stil durchzuhalten. Dazu bedarf es der Unterstützung des Vorstands. Die war niemals da. Zu sehr war die Führungsriege vom jähen Abgang des Vorgängers Martin Jol kalt erwischt worden. Hatte der Club im Jahr zuvor noch Ewigkeiten damit verbracht, um sich bei der gründlichsten Trainerfindung aller Zeiten letztlich auf Jol festzulegen, war in puncto Labbadia Aktionismus gefordert. Der Trainer stand beim HSV zwar auf der Liste, war aber nie Kandidat der Träume. Nach dessen provoziertem Abschied in Leverkusen herrschte in der Hansestadt von Beginn an kühle Skepsis gegenüber dem neuen Mann - nur nachhaltiger Erfolg hätte das überwinden können.

Auch Präsident Bernd Hoffmann hat nicht den Eindruck erweckt, als sei Labbadia seine Endstation Sehnsucht. Hoffmann ist seit 2003 im Amt. Labbadia ist sein sechster Trainerversuch. Keiner hat sich in Hamburg lange gehalten, keiner hat es lange ausgehalten. Labbadia hatte es dabei von allen vielleicht am schwersten. Es gab und gibt nach der Ära Dietmar Beiersdorfer seit vielen Monaten keinen Sportdirektor im Verein. Dessen Aufgaben sind automatisch auf den Trainer übergegangen. Labbadia musste vieles schultern, was in anderen Vereinen ein Manager übernimmt. Damit ist der Trainer überfordert. Die Station Hamburger SV in dessen gegenwärtiger Verfassung ist für Labbadia eine Nummer zu groß.

Noch nie Chance zur Nachhaltigkeit gehabt

Dass diese jetzt schon verunglückte Saison für den Verein am Ende mit dem Gewinn der Europa League enden könnte, ist eine pikante Fußnote. Den Trainer wird das kaum retten.

In Hamburg rechnet mittlerweile niemand mehr damit, dass der Trainer der kommenden Saison Bruno Labbadia heißen wird. Mit der Berufung von DFB-Chefscout Urs Siegenthaler als kommendem Sportdirektor zogen gar lustige Gerüchte ein, Bundestrainer Joachim Löw selbst könnte demnächst an der Elbe das Sagen haben. Das Reizklima zumindest dürfte Löw vom DFB her bestens vertraut sein.

Labbadia hat bei seinen bisherigen Trainerstationen nie die Chance gehabt, ungestört zu zeigen, ob er überhaupt ein Trainer mit Zeitwirkung sein kann. Einer, der etwas von Bestand aufbaut, statt alles nach einem halben Jahr wieder einzureißen.

Die Höchststrafe, zu der man Bruno Labbadia verurteilen könnte: Man gibt ihm ein zweites Jahr. Möglicherweise wäre das aber auch die Höchststrafe für den HSV.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,689747,00.html
Julio Goncalves da Silva
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Beitrag  Julio Goncalves da Silva Mi Apr 21, 2010 4:36 pm

Frank Rost: Sechs Trainer in sieben Spielen sind zuviel

Asche über Europa, dicke Wolken beim HSV. Ausgerechnet vorm Euro-Spiel gegen Fulham (Donnerstag, 21.05 Uhr, live Sport1/Sky) knistert und brodelt es in Hamburg vulkanmäßig.

Torwart Frank Rost (36), der Oldtimer, sorgte für die letzte Explosion. Nach Zoff um den Kino-Besuch mit einem Teil der Mannschaft trat er aus dem Mannschaftsrat zurück.

Und jetzt redet der Keeper Klartext. Im Interview mit Sat1-„ran“ sprach er über...

...die Lage beim HSV: „Jedes Jahr kommt ein neuer Trainer, der neue Ideen hat. Der eine andere Philosophie hat. Das ist für uns Spieler unwahrscheinlich schwierig. Das nagt am Verein, das nagt an den Spielern. Das steckt nicht jeder so einfach weg.“
Aktuell
Hamburgs Trainer Bruno Labbadia fetzt sich mit Torwart Frank Rost

Klare Ansage: Sechs Trainer in sieben Jahren sind zu viel.

Da hat er wohl Recht...

Doch der Torwart legt Wert darauf, dass er mit seiner Aussage keinen attackieren will. Rost zu BILD: „Ich bin nicht so blöd, dass ich in unserer jetzigen Situation jemanden angreife. Ich will ins Finale. Und dahinter muss alles zurückstehen.“

Auch sein jüngster Stress mit Trainer Labbadia.

Rost in Sat.1 über das Verhältnis: „Für mich gehört es in jeder Beziehung dazu, dass man sich streitet. Es geht nie gegen jemand persönlich. Wenn der eine oder andere da empfindlich reagiert oder sich persönlich beleidigt fühlt – für diese Sentimentalitäten habe ich im Fußball leider keine Zeit. Wichtig ist, dass man erhobenen Hauptes rausgeht und nicht wochenlang beleidigt ist.“

Rost über das mögliche Euro-Finale: „Sicherlich ein Traum für jeden. Da wird alles andere beiseite geschoben. In diesen beiden Spielen wird jeder alles geben, um sich diesen Traum zu erfüllen. Letztendlich eint uns ja, dass wir gerne Erfolg haben. Da müssen wir sämtliche Eitelkeiten zurückstellen und versuchen, Donnerstag ein gutes Ergebnis zu erzielen. Damit wir nach Fulham fahren können und sagen: Ja, wir schaffen das!“

Frank Rost, Torwart-Senior der klaren Worte. Im Mannschaftsrat hat er auf eigenen Wunsch nichts mehr zu sagen. Aber einige dürften durchaus noch ab und an auf ihn hören...
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Hamburg-Bashing Empty http://www.weser-kurier.de/Artikel/Werder/Nachrichten-Spielberichte/159410/Was+Werder+Bremen+dem+HSV+voraus+hat.html

Beitrag  Julio Goncalves da Silva Fr Mai 07, 2010 3:19 pm

Der Vergleich vor dem Derby
- 06.05.2010

Was Werder Bremen dem HSV voraus hat

Von Olaf Dorow

Bremen. Am Dienstag hatten Marko Marin und Oliver Neuville telefoniert. Seitdem ist sich Marin sicher. "Ich bin sicher", sagte der Werder-Angreifer am Mittwoch, "dass der Olli in seinem letzten Spiel noch einmal knipst." Kann also nichts mehr schief gehen, eigentlich.

Neuville wird laut Marin am Sonnabend dann also noch ein letztes Mal für Mönchengladbach stürmen. Wird ein Tor schießen, und wird damit Bayer Leverkusen endgültig den Platz drei wegschießen, der für die Champions League notwendig wäre. Werder liegt in der Tabelle zwei Punkte und vier Tore vor Bayer. Werder liegt auf dem Platz, der die große Chance ermöglicht, demnächst 15 Millionen Euro von der UEFA zu bekommen. Mindestens.

Und was wird aus dem HSV?

Der HSV hat im Unterschied zu Werder a) keine Chance mehr auf die Champions League, muss b) für die Europa League unbedingt gewinnen am Sonnabend gegen Werder, muss c) gleichzeitig auf eine Stuttgarter Niederlage in Hoffenheim hoffen. Sonst wird das nichts mit Europa. Wie konnte es dazu kommen, und vor allem: Wie konnte es schon dazu kommen? Der HSV hat mehr Sponsoren, mehr Mitglieder, mehr Zuschauer, mehr Umsatz - und seit 23 Jahren keinen Titel mehr geholt. Werder holte in der Zwischenzeit neun Titel. Am 15. Mai winkt im Pokalfinale der zehnte. Werder spielte seitdem (Vorgänger-Wettbewerb mitgerechnet) siebenmal Champions League und hat die achte Qualifikation vor Augen. Der HSV schaffte zweimal den Sprung in die Superklasse. Nur zweimal.

Warum ist das so?

Man kann leider im Fußball, über den so gern, so viel und so klug geredet wird, nicht alles schlüssig erklären. Fußball ist, auch wenn Millionen von Experten dagegen ankämpfen, eine Anti-Erklär-Sportart. Aber man kann anmerken. Die vielleicht wichtigste Anmerkung in einem Werder-HSV-Vergleich ist: eine Phrase. Zu viele Köche verderben den Brei - so lautet die Phrase.

Der HSV hat zwar von vielem ein bisschen mehr als Werder, aber in zwei zentralen Punkten eben nicht. Er hat keine gute Machtstruktur, weswegen er auch keinen starken Trainer hat. Es gibt viele Interessenlagen, es gibt Seilschaften. Es gibt haufenweise Schlagzeilen. Werder ist, anders als das Klischee vorgaukelt, keine heile Welt. Zwietracht, Eitelkeiten, Neid, Affären, alles zu haben hier. Aber Werder geht oft gestärkt daraus hervor, wie aus einer fußballlerischen Krise. Im Kerngeschäft, im Fußball also, gibt es keine Zwietracht. Thomas Schaaf und Klaus Allofs sind keine Grill-Freunde. Sie sind aber perfekte Fußball-Partner. In Hamburg wirken die Intrigen, Eifersüchteleien und Affären eher selbstzerstörerisch.

Zweitens: Der HSV bekommt keine Konstanz hin. Damit muss noch nicht mal gemeint sein, dass Werder in den vergangenen Jahren mit einem einzigen Trainer auskam, während Hamburg flatterhaft sieben Fußballlehrer verschliss und gerade nach dem achten fahndet. Eine Idee, wie man Fußball spielen will, was man damit wie erreichen will, muss sich ja nicht gleich in Luft auslösen, bloß weil der Trainer wechselt. In Bremen gibt es seit 1999 den Trainer Thomas Schaaf und die Idee von schnellem Offensivfußball. Es gibt die Idee von jungen deutschen Nationalspielern und solchen, die es mal werden wollen.

In Hamburg wechselten die Ideen fast so oft wie die Trainer.

Dabei hatte sich Hamburg selbst eine Figur erschaffen, die dort eine ähnlich stabile und erfolgversprechende Struktur hinbekam wie in Bremen. Die Figur wuchs, fußballerisch gesehen, in Hamburg auf und spielte vier Jahre lang in Bremen. Dietmar Beiersdorfer wurde ein in der Szene anerkannter Sportdirektor, er feierte große Transfererfolge, und im Frühling des vergangenen Jahres erblühte der Hamburger Sportverein so schön wie die Magnolien. Man träumte von drei Titeln.

Dass es nicht klappte, dass in drei von drei Wettbewerben Werder Bremen im Weg stand, lag nicht an schlechter Struktur. Es war einfach tragisch. Es lag am Elfmeterpech, ein ganz klein bisschen auch an einer Papierkugel, und am Ende war der HSV einfach müde und platt. Erst dann begann wieder jene verhängnisvolle Selbstzerstörung.

Es passte nicht mehr zwischen Beiersdorfer und Vorstandsboss Bernd Hoffmann, einem Machtmenschen ohne fußballerische Meriten, es passte nicht mehr zwischen Beiersdorfer und dem gemütlich Trainer Martin Jol. Jol ging, Beierdorfer ist jetzt Sportlicher Leiter der Getränkemarke Red Bull statt des Bundesligisten HSV. Der neue Trainer Bruno Labbadia, ein Anfänger im Trainergeschäft, musste ohne Sportdirektor auskommen, stritt sich mit Spielern, alles stand in den Zeitungen, der Ruf litt, Labbadia ging, der HSV verpasste seine Ziele.

Womöglich verpasst er selbst das Minimalziel Europa League. Werder-Angreifer Marko Marin will schließlich nicht ausschließlich auf das Schussglück seines Gladbacher Kumpels Oliver Neuville vertrauen. "Gegen den HSV, da sollten wir schon gewinnen", sagt er.
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